Ameland, du hast uns wieder sehr gut getan! Besonders geflüchteten Familien, die in Turnhallen und anderen Notunterkünften ohne jede Rückzugsmöglichkeit leben müssen, wollten wir mit dieser Reise eine Auszeit zuteil werden lassen. Alle Fakten zur Reise:
- Wir waren 8 Tage unterwegs, vom 23. – 30 Juli.
- 50 Personen sind in diesem Jahr mitgefahren.
- 22 Teilnehmer sind im Laufe der vergangenen Monate nach Deutschland geflüchtet oder im Rahmen einer Familienzusammenführung eingereist.
- 9 Teilnehmer haben in den letzten zwei Jahren Schutz bei uns gefunden.
- Eine deutsche Familie, deren älteste Tochter unsere Hausaufgabenhilfe besucht, war natürlich auch dabei.
- Eine eingebürgerte Familie, die vor Jahren aus dem Irak geflüchtet und seitdem im Appell aktiv ist, stand den Neuangekommenen sprachlich und kulturmittlerisch zur Seite.
- Wichtiger Ansprechpartner war ebenfalls ein arabischsprachiger Mitarbeiter des Kölner Appells.
- Verständigt wurde sich auf deutsch, arabisch, kurdisch und englisch.
- Für 17 Teilnehmer musste bei der Ausländerbehörde ein Reiseausweis beantragt werden. Die Zusammenarbeit hat sehr gut funktioniert.
- Auf Ameland haben wir erneut im Haus Solingen 3 im Dorf Hollum gewohnt.
- Jede Familie hat dort ein Zimmer mit einem eigenen Badezimmer bekommen.
- Die Zimmerverteilung war wie immer knifflig, konnte am Ende aber zur Zufriedenheit aller gelöst werden.
- Wie im letzten Jahr haben sich die Männer morgens zur Zubereitung des Frühstücks getroffen.
- Die Frauen haben das warme Abendessen zubereitet. Erfreulicherweise haben immer wieder auch einige Männer bei der Vorbereitung des Abendessens geholfen. Das war neu!
- Einmal waren wir auswärts essen. Bei der wunderbaren örtlichen Fischbude gab es ganz klassisch Kibbeling und Pommes.
- Die Familien waren sehr aktiv. Täglich sind sie an den Strand gefahren, haben die Umgebung erkundet oder sind auf den Leuchtturm gestiegen.
- Was im vergangenen Jahr das Fußballfeld, war diesmal der Volleyballplatz: Ultimativer Integrationsort für die gesamte Gruppe. Fast jeden Abend wurden hier umkämpfte Matches abgeliefert.
- Wie jedes Jahr sind wir auch dieses Mal Reiten gegangen. Weil die Gruppe so groß war, mussten wir an zwei Tagen gehen. Leider ist der zweite Tag regenbedingt ins Wasser gefallen. Als Entschädigung sind wir dann mit den kleinen Kids nach Ballum zu einem Indoor-Spielplatz gefahren.
- Mindestens 10 Mal gab es im Haus Stromausfall. Zweimal gab es in Teilen des Hauses kein Heisswasser. Wir lieben es trotzdem!
- Jeden Tag wurden uns 200 Brötchen geliefert. 50 Bananen und Äpfel wurden täglich gekauft und ungezählte Packungen Kipfilet (Hähnchenbrustaufschnitt) und Käse.
Alle Familien möchten im nächsten Jahr gerne wiederkommen. Erste Überlegungen gehen dahin, dann mit zwei Gruppen an zwei aufeinanderfolgenden Wochen zu fahren. Dadurch könnten bis zu 100 Personen eine Woche Urlaub auf Ameland zu machen. Was jetzt aber erstmal für uns ansteht, ist die Unterstützung der Familien bei ihrer Wohnungssuche. Die Flüchtlingsfamilien müssen raus aus den Hallen und Notunterkünften. Sie werden da verrückt. Und auch die deutsche Familie hat uns um Hilfe gebeten. Auch ihre Wohnsituation ist unerträglich. Wir packen das jetzt gemeinsam an.